11.03.2024 - Wir brauchen mehr Platz zum Schaffen - Interview zum Neubau

„Zukunftsweisend Schaffen“ ist für die Langeder GmbH nicht einfach nur eine Floskel. Mit ihrem aktuellen Bauvorhaben am Firmenstandort in Perg investiert das Unternehmen nicht nur in eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft des Gartencenters, sondern auch in das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Klimafreundliche Bauweise und die Zusammenarbeit mit regionalen Gewerken und Lieferanten stehen dabei im Fokus. Ein Gespräch mit den Geschäftsführern Sonja & Johann Langeder über den Bau für die Zukunft.

Wer in den vergangenen Monaten entlang der alten Perger Bundesstraße unterwegs war, konnte eurem Neubau am Firmengelände beinahe täglich beim Wachsen zusehen. Was hat es mit eurem jüngsten Bauvorhaben auf sich?

Uns ist bewusst, dass unsere engagierten Mitarbeiter das Herzstück unseres Unternehmens sind. Ihr Wohlbefinden und ihre Zufriedenheit sind nicht nur Schlüsselfaktoren für eine positive Arbeitsatmosphäre, sondern auch für den Erfolg unseres Betriebes. In der Vergangenheit haben wir erkannt, dass Arbeitsatmosphäre und Rückzugsorte aufgrund des raschen Wachstums etwas einbüßen mussten. Daher investieren wir nun gezielt in innovative, ansprechende und funktionsgerechte Mitarbeiterbereiche, um eine Umgebung zu schaffen, die nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Lebensraum ist. Diese Investitionen sind nicht nur eine Verpflichtung gegenüber unseren Teammitgliedern, sondern ein essenzieller Baustein für eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens.

Was kannst du uns über die Bauweise bzw. die Auswahl der Partner erzählen?

Wir setzen auf Nachhaltigkeit mit einer Niedrigenergiebauweise in Form eines Holzbaus aus Brettsperrholz der Firma LOC Holz aus Arbing. Holz ist ein nachwachsender Zukunftsbaustoff und zudem auch noch besonders flexibel in der Verarbeitung. Ein Kubikmeter Holz speichert eine Tonne CO2. Das ist beeindruckend. Die Zusammenarbeit mit ausschließlich lokalen Partnern wie Krückl Bau, Forstlechner, oder der Spenglerei Köppl aus Perg, Metalbau Oyrer aus Gallneukirchen, Firma ETECH aus Grein, Architekt Haderer aus Pregarten uvm. sowie der Bezug von Materialien aus dem Umkreis, unterstreichen unsere Wurzeln unsere Verpflichtung im Sinne einer regionalen Baukultur.

von links nach rechts: Architeckturwerkstatt Haderer - B.Sc. Maria Scheuchenstuhl, Brücklbau - Alois Lindtner & GF Zmst. Christian Nussbaummüller, Firma Köppl Alexander GmbH - Mst. Thomas Kirchhofer, Johann & Sonja Langeder, Malerei nach Wahl - Wilhelm Feilmayr

Wozu sollen die neuen Räumlichkeiten nach der Fertigstellung dienen?

Das Obergeschoss mit mehr als 200 m2 Fläche sowie eine großzügige, begrünte Dachterrasse mit ca. 100 m2 wird rein den Mitarbeitern als Rückzugs- und Erholungsbereich zur Verfügung stehen. Pausenräume, Sanitäranlagen, Kommunikationspunkte sowie eine Übernachtungsmöglichkeit, etwa für Lehrlinge/Mitarbeiter mit langen Anfahrtswegen, werden hier genauso berücksichtigt, wie auch Räumlichkeiten für Schulungszwecke oder Vorträge.
  
Im Untergeschoss werden auf ca. 300 m2 Fläche die Büroräumlichkeiten angesiedelt und so gestaltet, dass effizienteres, konzentrierteres, ergonomisches sowie barrierefreies Arbeiten möglich sein wird. Planungs- und Musterräume sowie einladende Besprechungsräume sollen unsere Kompetenzen im Bereich Gartenbau unterstreichen und zur Qualitätssteigerung beitragen.

Wie gestaltet sich der Baufortschritt?

Der Baufortschritt ist beeindruckend – seit dem Baubeginn Mitte September wurden innerhalb weniger Wochen der Rohbau erstellt, Fenster montiert und mit den Innenausbauarbeiten begonnen. Unser Ziel ist es, die neuen Mitarbeiterräume im Sommer 2024 nutzen zu können und im Winter 24/25 in die neuen Büroräumlichkeiten zu übersiedeln.

Wie involviert ihr eure Mitarbeiter in diesen Prozess?

Unsere Mitarbeiter sind integraler Bestandteil des Entscheidungsprozesses. Wir haben intensive Gespräche geführt, um ihre Wünsche zu berücksichtigen – von der Grillstelle bis hin zum Wuzeltisch. Die Zusammenarbeit mit dem Team ist entscheidend für den Erfolg dieses Projekts.

Was soll nach der Fertigstellung mit dem ‚Altbestand‘ geschehen?

Ideen gibt es – wie immer – genug! Wir bleiben auch hier visionär und installieren Vielfalt und Kreativität. Die bisherigen Mitarbeiterräumlichkeiten im Altbau werden zu Kreativ-Werkstätten bzw. Räumlichkeiten für Hintergrundarbeiten - wie etwa die Bearbeitung von Kundenbestellungen - umfunktioniert. Im Bereich der bisherigen Büroräumlichkeiten denken wir darüber nach, diesen als Galerie für Vernissagen regionaler Künstler zu verwenden. Auch eine eigene Mooswerkstatt wäre denkbar.

Der Nachhaltigkeitsaspekt scheint euch besonders wichtig zu sein – egal, ob im Gartenbau oder eben auch bei eurem eigenen Bau.

Tatsächlich ist es so, dass wir auch vorleben wollen, was wir anbieten. Nur so können wir authentisch bleiben und wirtschaften. Wir wollen nicht nur ein Statement im nachhaltigen (Garten-)Bau setzen und die bunte Vielfalt von eben diesem präsentieren, sondern auch neue Trends und umweltfreundliche Ansätze aufzeigen: Der Einsatz von klimaangepasstem Rasensamen beispielswiese oder einer ressourcenschonenden Bewässerungstechnik, das Pflanzen klimaresistenter Bäume oder bienenfreundlicher Sträucher – und generell die Förderung von Alternativen, soll unsere Kunden für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur sensibilisieren.
Wir setzen selbst seit Jahren auf erneuerbare Energien. Photovoltaik auf den Gebäuden, Batteriespeicher und eine Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge sind Teil unseres Engagements für eine nachhaltige Zukunft. Unsere Arbeitsabläufe gestalten wir ressourcenschonend, und wie wir unsere Gärten gestalten, bauen wir auch selbst – effizient und mit Bedacht auf jedes Detail. Unser Ziel ist es, nicht nur Strukturen zu bauen, sondern eine Zukunft zu gestalten, die auf den Prinzipien von Nachhaltigkeit, Innovation und Wohlbefinden basiert.

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